Die Lorbeerkirsche (Prunus laurocerasus) ist eine beliebte Zierpflanze, die häufig für Hecken und Gartenkompositionen verwendet wird. Ihre Vermehrung kann auf zwei Arten erfolgen: durch Stecklinge oder durch Samen. Jede dieser Methoden hat ihre Vor- und Nachteile, und die Wahl der richtigen Methode hängt von den Erwartungen und den verfügbaren Bedingungen ab.
Vermehrung der Lorbeerkirsche durch Stecklinge
Dies ist die am häufigsten angewandte Methode, da sie schnelle Ergebnisse garantiert und es ermöglicht, Pflanzen mit denselben Eigenschaften wie das Mutterexemplar zu erhalten.
Wie bereitet man Stecklinge vor?
Die beste Zeit für das Schneiden von Stecklingen ist der späte Sommer oder frühe Herbst (August-September). Sie können auch im Frühling geschnitten werden, aber sie wurzeln dann langsamer.
Auswahl des Triebes – Es sollte ein gesunder, halbverholzter Trieb von etwa 15–20 cm Länge ausgewählt werden. Er sollte jung, aber schon leicht verholzt an der Basis sein.
Vorbereitung des Stecklings – Entfernen Sie die unteren Blätter und lassen Sie 2-3 an der Spitze übrig. Der untere Teil des Triebes wird direkt unter einem Blattachsel abgeschnitten, da hier die Wurzeln am besten wachsen.
Wurzeln – Der Steckling sollte in ein Bewurzelungshormon für verholzende Pflanzen getaucht werden.
Pflanzen – Setzen Sie die Pflanze in einen Topf mit leichtem, durchlässigem Substrat, z. B. einer Mischung aus Torf und Sand (1:1).
Feuchtigkeit und Schutz – Es ist am besten, die Stecklinge in einem Gewächshaus zu halten oder mit Folie abzudecken, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Das Gießen sollte regelmäßig, aber maßvoll erfolgen.
Wurzelbildungszeit – Der Prozess dauert 2 bis 3 Monate. Nach dieser Zeit können die jungen Pflanzen in größere Behälter oder direkt ins Freiland gepflanzt werden.
Vorteile der Vermehrung durch Stecklinge:
- Schnelle Ergebnisse – die Pflanzen beginnen bereits im nächsten Jahr zu wachsen.
- Sicherheit, dass die neue Pflanze die Eigenschaften der Mutterpflanze behält.
- Möglichkeit, innerhalb kurzer Zeit eine größere Anzahl von Stecklingen zu erhalten.
Nachteile der Vermehrung durch Stecklinge:
- Erfordert sorgfältige Pflege zu Beginn.
- Notwendigkeit von Bewurzelungshormonen und geeigneten Wachstumsbedingungen.
Vermehrung der Lorbeerkirsche durch Samen
Diese Methode wird weniger häufig angewendet, da sie mehr Zeit in Anspruch nimmt und nicht immer garantiert, dass die Pflanzen identische Eigenschaften wie das Mutterexemplar erhalten.
Wie vermehrt man die Lorbeerkirsche aus Samen?
Sammlung der Samen – Die Samen befinden sich in reifen Früchten, die im Herbst erscheinen. Nach der Ernte sollten das Fruchtfleisch entfernt und die Samen gründlich gewaschen werden.
Stratifizierung der Samen – Um die Keimungschancen zu erhöhen, benötigen die Samen eine Kälteperiode. Sie werden in feuchtem Sand oder Torf gelagert und für 2–3 Monate bei etwa 4°C im Kühlschrank aufbewahrt.
Aussaat – Nach der Stratifizierung werden die Samen im Frühjahr in Töpfe oder direkt ins Freiland ausgesät. Das Substrat sollte leicht und durchlässig sein.
Wässern und Pflege – Die Samen benötigen ständige Feuchtigkeit, dürfen jedoch nicht überwässert werden. Die Keimung kann mehrere Wochen oder sogar Monate dauern.
Umpflanzen der jungen Pflanzen – Wenn die Pflanzen eine Höhe von etwa 10–15 cm erreicht haben, können sie an ihren endgültigen Standort umgepflanzt werden.
Vorteile der Vermehrung durch Samen:
- Natürliche Methode, keine Bewurzelungshormone erforderlich.
- Pflanzen können eine größere genetische Vielfalt aufweisen.
Nachteile der Vermehrung durch Samen:
- Sehr lange Wartezeit – die Pflanzen erreichen erst nach mehreren Jahren ihr volles Wachstum.
- Die Pflanzen können sich in Aussehen und Widerstandsfähigkeit vom Mutterexemplar unterscheiden.
- Die Stratifizierung und der lange Keimungsprozess machen diese Methode anspruchsvoller.
Welche Methode sollte man wählen?
Wenn eine schnelle Vermehrung der Lorbeerkirsche und Pflanzen, die identisch mit dem Mutterexemplar sind, gewünscht wird, sind Stecklinge die beste Wahl. Wenn hingegen mehr Zeit zur Verfügung steht und der Wunsch besteht, die Pflanzen auf natürliche Weise zu züchten, kann die Vermehrung durch Samen ausprobiert werden.
Die am häufigsten angewandte Methode bleibt jedoch die Vermehrung durch Stecklinge, da sie effizienter und vorhersehbarer ist. Die Vermehrung aus Samen ist eine zeitaufwändigere Option, kann jedoch ein interessantes Experiment für geduldige Gartenliebhaber darstellen.
Unabhängig von der gewählten Methode sorgt die richtige Pflege der jungen Pflanzen, regelmäßiges Wässern und die Bereitstellung geeigneter Wachstumsbedingungen dafür, dass die Lorbeerkirsche zu einer schönen Zierpflanze im Garten wird.
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